Ein Mitarbeiter kündigt und das Arbeitsverhältnis ist in Kürze beendet. Jetzt fehlt nur noch ein qualifiziertes Zeugnis, das bedeutet für den Vorgesetzten natürlich im harten Tagesgeschäft zusätzliche Arbeit. In nicht wenigen Fällen sagt dann die Führungskraft zum Mitarbeiter: „Machen Sie doch mal einen Vorschlag, ich unterschreibe das dann schon“. Der Mitarbeiter nimmt diese letzte Aufgabe dankend an und der Chef ist die Arbeit los.
Es erfolgt zunächst die Aufzählung plakativer Schlag-/Modebegriffe Ihrer Arbeitsschwerpunkte, dann die unendliche Aneinanderreihung arbeitsrechtlich abgesegneter Textbausteine über Ihre Sozialkompetenz. Ihre Zielwertsuche entspricht dann der Note "1". Sie sind zufrieden, der Chef unterschreibt, der Fall ist erledigt.
Diese Vorgehensweise lässt folgende Rückschlüsse zu, erstens, die Führungskraft entzieht sich aus reiner Bequemlichkeit dieser Aufgabe und zweitens, ggf. weiß die Führungskraft wenig über Sie, bzw. Ihre Erfolge und Aufgaben. Vermeiden Sie diesen Prozess der Zeugniserstellung! Das ist Vorgesetztenaufgabe, nicht Ihre! Die Aussagekraft von Zeugnissen dieser Art hat sich in den letzten Jahren erheblich relativiert, das hat in erster Linie arbeitsrechtliche Gründe, die an dieser Stelle nicht weiter vertieft werden sollen. Wollen Sie solch ein Zeugnis einem potentiellen neuen Unternehmen im Bewerbungsprozess zumuten?
Der Hamenstaedt.Consulting Montagstipp:
Legen Sie den absoluten Schwerpunkt auf Ihre nachweisbaren und möglichst messbaren Erfolge. Beschreiben Sie „Ihre Vorgehensweise“, auf dem Weg dorthin kurz und knapp, also wie Sie etwas gemacht haben. Welche Instrumente wurden eingesetzt und wie haben Sie die Organisation auf diesem Weg eingebunden? Leben diese „Erfolge“ auch nach Ihrem Ausscheiden weiter?
Der geneigte Leser bekommt hierbei eine lebendige Vorstellung Ihrer Wirksamkeit. Dafür gibt es keine Textbausteine, hier muss man sich Gedanken machen. Halten Sie den Teil über Ihre Sozialkompetenz kurz und prägnant. Ihr Zeugnis wird begeistert gelesen!