Wenn Fleiß mit Effizienz verwechselt wird!

Es gibt Menschen, davon gibt es nicht wenige, die sind permanent „gestresst“. Diese Worthülse habe ich bis heute selbst nicht verstanden. Viele dieser Zeitgenossen sind sicher fleißig und meinen alles für das Unternehmen zu tun. Sie schuften und rackern und versuchen über Ihre hohes zeitliches Engagement und viel Pseudo-Genauigkeit die berufliche Daseinsberechtigung zu rechtfertigen. In nicht wenigen Fällen kommt noch extremes Nischenwissen hinzu, dass nicht geteilt wird. Das würde ja ohnehin keiner verstehen, dauert viel zu lang und ist auch aufgrund der hohen Arbeitsbelastung ohnehin nicht zeitnah zu transferieren. Überstunden werden aufgebaut, die ggf. noch ausbezahlt werden. Menschen, die effizient arbeiten und das Büro früher verlassen, bekommen „ein schlechtes Gewissen“, weil der Kollege ja jeden Tag bis in die Puppen schuftet. Schlägt „Fleiß“ in dem Fall „Effizienz“?

 

Der Hamenstaedt.Consulting Montagstipp:

 

Schauen Sie sich Ihre Mitarbeiter ruhig einmal aus diesem Blickwinkel an. Haben Sie einen Kandidaten identifiziert, der diese Symptome aufweist, gehen Sie wie folgt vor:

Entlasten Sie den gestressten Mitarbeiter, nehmen Sie ihm Aufgaben weg, nein, nicht irgendwelche! Bitte nur die, die ihm am meisten Freude bereiten, das sind i.d.R. die Dinge, die keinen Mehrwert für das Unternehmen stiften. Gehen Sie behutsam vor, Sie werden Widerstand spüren. Wenn Sie es denn geschafft haben den Kollegen zu entlasten, wird die Arbeitszeit desjenigen nur temporär sinken. Andere Themen, die „Spaß machen“ werden wieder aufgebläht. Besonders Mitarbeiter, die sich monetär ungerecht behandelt fühlen, verdienen sich auf diese Art und Weise quasi fast ein 2. Gehalt. Diese Verhaltensweise ist menschlich, nachvollziehbar und kann durchaus im Rahmen einer gültigen Betriebsvereinbarung legitim sein. Bei näherer Betrachtung ist es jedoch ein lupenreines Führungsproblem. Versteckter Unmut bei Kollegen kann sich entwickeln.

 

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